GESCHMACKSRICHTUNGEN BEIM WEIN
Nach der Gärung kann im Wein Fruchtzucker verbleiben, weil die Hefen nicht mehr wirksam sind, oder weil die Gärung gezielt unterbrochen wurde. Dieser wird als Restzucker bezeichnet. Je nach Anteil des Restzuckers heißt ein Wein trocken, halbtrocken, feinherb, lieblich oder süß.
Der Geschmack von Wein ist nicht nur von der Restsüße abhängig. Auch die Aromen der Rebsorte, der Anbau im Weinberg und der Ausbau im Weinkeller tragen zur individuellen Aromatik eines Weines bei. Ein wichtiger Geschmacksfaktor beim Wein ist das Zusammenspiel von Weinsäure, Restzucker und Alkoholgehalt. Ein trockener Wein mit hohem Alkoholgehalt kann mild schmecken, während süße Weine mit einer hohen Weinsäure oft halbtrocken erscheinen. Bei Rotweinen spielen zudem die Tannine, die pflanzlichen Gerbstoffe aus der Traubenschale und den Kernen, eine wichtige Rolle. Der Begriff "mild" wird in der Weinsprache für Weine mit niedrigem Säuregehalt bzw. auch für süße Weine mit einem Restzuckergehalt von mehr als 46g/l verwendet, bei denen die Säure in den Hintergrund tritt.